Lob der Schönheit

Anselm Grün hat in seinem Brief „einfach leben“ schöne Dinge über die Schönheit zusammengetragen. Er selbst sagt: „Zu einem erfüllten Leben gehört für mich der Sinn für Schönheit. Das ist ein Zeichen hoher Kultur.“

Er spannt den Bogen von Platon über Blaise Pascal zu Simone Weil „Alles, was ist, ist wahr und gut und schön“ (Platon) und meint: „Die Theologie hat viel über die Wahrheit und das Gute nachgedacht, aber zu wenig über das Schöne.“

Das Wort „schön“ hat seinen Ursprung im Wort „schauen“ und im Wort „schonen“. Wenn ich mich der Betrachtung einer schönen Landschaft hingebe, erweckt es in mir auch das liebevolle Bedürfnis diese Landschaft zu schonen oder zu schützen. „Ich vergesse mich selbst im Schauen des Schönen. Es entreißt mich meinem egozentrischen Kreisen um mich selbst.“

Das Schöne ist heilsam für uns. Laut Platon leuchtet im Schönen das Göttliche in unsere Welt hinein und bringt die Seele wieder in Berührung mit ihrem wahren Wesen, mit dem unverhüllten und unverstellten ursprünglichen Sein. Die Fähigkeit Schönheit wahrzunehmen ist ein Zufluchtsort in unseren Herzen und eine Verbindung zu unseren Mitmenschen.

„Schönheit wird die Welt retten.“ Dostojewski stellt die Schönheit der Verzweckung des Menschen entgegen. Wenn alles nur noch einem Zweck dient, dann geht der Mensch mit seiner Würde unter. Der Mensch erkennt seine Würde, indem er das Schöne anschaut und sich davon berühren lässt.

Anselm Grün: „Für mich ist es daher eine spirituelle Aufgabe, das Schöne wahrzunehmen, das mir überall begegnet, in der Natur, in einem Menschen, in einem Bild, in der Musik. Wenn ich das Schöne genieße, komme ich in Berührung mit den heilenden Kräften meiner Seele, mit dem ursprünglichen und unverfälschten Selbst, in dem Gottes Schönheit auch in mir aufleuchtet. Das Schöne, das ich wahrnehme, bringt die eigene innere Schönheit zum Leuchten. Sie tut nicht nur mir gut, sondern auch den Menschen, denen ich begegne.“

Ich wünsche mir viele „schöne“ Begegnungen in meiner Gärtnerei und in Ihrem Garten.