Rückblick und Ausblick

Der Rückzug zwischen den Jahren, das Nahesein der Anderswelt und das wohlige Räkeln vor dem heimischen Ofen sind Kraftquellen für’s Kommende. Das Jahresrad beginnt sich wieder zu drehen, es wird heller, der Tatendrang bricht neu hervor. Lasst uns an diese tiefen naturgegebenen Wurzeln anknüpfen und wieder neu anfangen.

Die Erfahrungen vom vergangenen Jahr brachten neben den unangenehmen Einschränkungen auch viel Klarheit. Klarheit darüber, wo man selbst steht auf der Skala zwischen Angst und Vertrauen und Klarheit darüber, dass die Politik unfähig ist, den einzelnen Menschen in seiner Würde anzuerkennen, sondern jedwede Eigenverantwortung untergräbt. Unsere sogenannte Demokratie entpuppt sich als totalitäres System, das zahlreiche Freiheits- und Entfaltungsrechte einer angeblichen Sicherheit unterordnet, die in Wirklichkeit darauf abzielt zu kontrollieren. Kontrollieren – aber was?

Einen Virus? Ein Virus gehört zum Lebendigen. Es ist Unsinn, Lebendiges kontrollieren zu wollen. Lebendiges will in vernünftige Bahnen gelenkt sein, will durchschritten und erfahren werden, will als Spiegel für das eigene Leben wahrgenommen werden, will sich transzendieren, aber kann nicht weggemacht werden. Für Einige mag die Begegnung mit dem Virus unangenehm gewesen sein, vielleicht sogar tödlich. Mitgefühl und Solidarität sei ihnen sicher. Aber die Menschenwürde geht für mich über den Tod hinaus. Und es darf nicht sein, dass sämtliche Prinzipien, die diese Menschenwürde ausmachen einer Angst geopfert werden, die künstlich geschürt wird.

„Leben ist nicht genug“, sagte der Schmetterling, „Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu.“

Hans Christian Andersen